1986 realisierte Nina Krüger-Schmale eine Postkarten-Reihe von „Architekturprojekten“ mit dem Anliegen, Schonbezüge über berühmte Denkmäler und Bauten von Berlin anzubringen. Entwürfe wie für das „Haus der Kulturen der Welt“. Auf diese Art transformiert sie die alte Hausfrauenkunst der Verschönerung des häuslichen Bereichs auf die heutige unpersönliche Großstadt. So verschönert sie mit Farben und Spaß die Traurigkeit des städtischen Lebens und darüber hinaus schützt sie die Bauten gegen Umweltverschmutzung. Mit ihren anspielungsreichen Arbeiten,welche sich auf Geschichte und Politik beziehen, will die Künstlerin zum Nachdenken anregen. Dazu gehören die Arbeiten wie die Schoner für die DDR-Fahne, den Fahnen-Schoner , das Brandenburger Tor und die Ruine der Kaiser-Wilhhelm-Gedächnis-Kirche. Weitere Kollagen stellen Entwürfe für Schoner dar, welche die Künstlerin später realisierte (Gesichts- und Staubsauger-Schoner: 1995, 1991). Hier kündigt sich im Entwurf für eine Berliner Hausfrau, die auf einem Denkmalsockel steht und komplett mit Leoparden-Design bezogen ist, ein neues Projekt an.
- Postkarte (10 x 15 cm) 2017