Zu meinen Arbeiten

FUNDAMENTALES über Nina-Krüger-Schmales Arbeiten
Von Pilar Serra Segura

Seit 1981 beschäftigt sich die Künstlerin Nina Krüger-Schmale mit dem Prinzip „Schöner Schonen“. Dazu hat sie eine sehr vielfältige Reihe von Schonbezügen geschaffen. Die Textilobjekte sind mit Humor und Ironie gestaltet und verweisen nicht nur auf das kulturelle Erbe und die Welt der Hausfrauen, sondern auch auf die Verschmutzung der Städte, auf Krieg und den Konsum, den wir täglich leben.

weiterlesen

Das Prinzip Schonung

„Wir leben in einer Zeit, da der Boden wankt und die Fundamente beben.“1 Neues veraltet, Vertrautes wird fremd, Mauern werden geschleift, Landesherren werden Gefängnisinsassen und umgekehrt.

Von selbst stellt sich da die Frage nach dem Bleibenden, dem Zahn der Zeit entrückt, dem Wandel der Werte enthoben. Unser Berliner Stadtbild, so reich an geschichtsträchtigen und symbolschwangeren Bauten und Monumenten, erscheint recht eigentlich geeignet, dem „omnia fluxent“ des historischen Umbruchs das „Denk-Mal“ des Denkmals entgegenzusetzen, welches es zu wahren gilt.

weiterlesen

Pressestimmen zu meinen Arbeiten

12.12.91 Der Tagesspiegel
Zu meiner Ausstellung in der PUMPE
Dez.90 – Jan. 91
Von Sabine Vogel

Die Kultur des Häkeln
….„ Die Zeiten sind kälter geworden, der Wind weht rauher,“ bemerkt Peter Hain
in einer Erklärung zum Werk der Niedersächsin Nina Krüger-Schmale.
Das muß Dank der zwei Künstler ( eine andere Ausstellung des Künstlers Hans Hemmer )
Zumindest im häuslichen Bereich nicht länger hingenommen werden. Weil „der Mensch schon seit Jahrhunderten „ sein Wertvollstes schont, macht Nina Krüger-Schmale praktische Vorschläge zur Verschönerung des Heimes. Mit objets trouves in der Vitrine erinnert sie uns an die schöne Tradition der gehäkelten Kleiderbügelbezüge, Klorollen-Pudelmützchen, Kaffeekannenhauben und Eierwärmer.

weiterlesen

Künstler Statement

Viele Schoner sind mit Humor und Ironie gestaltet, doch wenn ich auf die großen Probleme, welche uns bewegen eingehe, da gibt es kaum noch Platz Spaß. Hier sind zum Beispiel meine „Frauenschoner“ zu nennen, welche die kulturellen Zwänge der Frauen zur Verhüllung oder Entblößung zum Inhalt haben, wobei der Humor fast gänzlich verschwindet, außer in meiner Performance zum Thema (BURKAS-DANDYBOOKS) und auf meiner Website.
Mein „Schonerkonzept“ verwende ich auch für die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Gewalt: „Aktive Schonung“ um sie zu verhindern, siehe meine Arbeiten „Blinder Gehorsam“ und „Soldatenzwangsjacke“.
Jetz für diese sehr bedrohliche Situation im Nahen Osten schuf ich die „Zwangsjacke Nr.2“.

Meine erste Skulptur von alten Frauen entstand 1996, die „Wilmersdorfer Witwe“. Ich war fasziniert von der Mode, welche besonders die alten Damen aus bürgerlichen West-Berliner Bezirken bevorzugten: den Nylonregenmänteln im Leopardendessin, dem Tierfellmuster auf glitschigem Nylongewebe und dem Ausdruck von Wildheit auf debiler Alten. Nun, da ich selbst das Älterwerden spüre, begann ich das Projekt OMAGE, eine Hommage für die alten Frauen, die in meinem Leben eine wichtige Rolle spielten. Inzwischen gibt es füinf von ihnen und es werden noch ein paar mehr dazukommen.

Hier zu meiner Arbeit „Ewige Liebe“: Ein Frauenpaar sitzt auf dem Sofa, auf dem Foto rechts meine Großmutter Oma Ella und daneben ihre Lebensgefährtin Fräulein Charity Pitcairn, die als Flüchtling nach dem 2.Weltkrieg auf dem Bauerhof von Oma Ella einquartiert wurde. Auf ihre Anrede „Fräulein“ legte Fräulein Pitcairn stets großen Wert. Sie blieben zusammen, bis „dass der Tod sie schied“.

Meine neueste Skulptur stellt die im letzten Jahr verstorbene Herzogin Cayetana von Alba dar. Ich möchte ihr damit ein Denkmal setzen, das sie in einem Moment großer Lebensfreude und Glück auf ihrer dritten Hochzeit im Alter von 84 Jahren und nach der Überwindung einer schweren Erkrankung darstellt, für die sie sich über gesellschaftliche Konventionenen hinweg setzte.

Nina / Juli 2015.